Bericht im Amtsblatt Künzelsau 07.03.2008

Kirchenmusik in der Johanneskirche Künzelsau gestärkt

Gründung „MUSICA SACRA – Stiftung Dr. Ott“

Die Johanneskirche in Künzelsau hat sich mit musikalisch eindrucksvollen Darbietungen einen Namen gemacht. Der „Verein zur Förderung der Kirchenmusik an der Johanneskirche Künzelsau“ sorgt während des Jahresablaufs für faszinierende Erlebnisse und berührende Momente in einer besonderen Atmosphäre. Die gerade gegründete „MUSICA SACRA – Stiftung Dr. Ott“ unterstützt zukünftig den Verein und die kirchenmusikalische Arbeit. Stiftungsgründer und Namensgeber Dr. med. Gerhard Ott bringt den finanziellen Grundstock ein. Noch vor Weihnachten wurde in den Räumen des Künzelsauer „Mustang-Museums“ die Stiftungssatzung in ihre endgültige Form gebracht.

Musik und speziell Kirchenmusik erfahren, erleben, gestalten, das ist dem „Verein zur Förderung der Kirchenmusik an der Johanneskirche Künzelsau“ ein wichtiges Anliegen. Durch ihr Engagement bereichern die Mitwirkenden das Kirchenjahr und kulturelle Geschehen der Stadt. Etwa mit der Aufführung der „Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach oder der Werke von Gabriel Fauré und Maurice Duruflé, um nur willkürlich einige von vielen Beispielen herauszugreifen. Nicht immer ist die finanzielle Umsetzung dieses Anspruches einfach. Die Eintrittsgelder reichen nicht aus, um die Kosten für die Konzerte zu decken. „Der Verein schloss bislang die Lücken“, erklärt Vereins-Vorsitzende und aktive Sängerin im Verein, Jacqueline Sefranek. Die neue gegründete Stiftung „MUSICA SACRA – Stiftung Dr. Ott“ wird für große Unterstützung sorgen. Sie sieht ihren Zweck in der nachhaltigen Förderung von Konzerten in der Johanneskirche Künzelsau, aber auch in anderen geeigneten Konzertsälen und Kirchen der Region.“ Ebenso können auswärtige, ausländische Musiker, Orchester und Chöre laut Satzung gefördert sowie ein partnerschaftlicher Austausch mit anderen Musikschaffenden angestoßen werden.

Stiftungen sind vom Stifter selbst, von seiner Lebenseinstellung geprägt. Denn damit ermöglicht er die Umsetzung gewisser persönlicher Ideale. Nicht anders ist es auch bei dem Vorsitzenden des Stiftungsrates, Dr. med. Gerhard Ott. Er fühlt sich verbunden mit der Kirchenmusik, Künzelsau und der Johanneskirche: „Musik kann für sich allein stehen, sie gehört zur Ausschmückung des Gottesdienstes und sie bringt die Seele ins Gleichgewicht.“ Prägend war für ihn ein Erlebnis: „Ich war als Knabe sehr angerührt vom Weihnachtsoratorium von J. S. Bach in meiner Tauf- und Konfirmationskirche, der Johanneskirche, unter den Musiklehrern des Schlossgymnsiaums Roth und des befreundeten Wilhelm Schmidt.“ Es folgte Flötenunterricht am Schlossgymnasium. Der junge Mann wollte Musiker oder Dirigent werden. Auch wenn es anders kam und aus ihm ein Arzt wurde, der sich seit 50 Jahren intensiv für viele soziale Projekte engagiert – die Liebe zur Musik blieb. Aus der Begeisterung heraus und intuitiv, fand er schnell kooperationsbereite Mitstreiter. Vorstand und Kassenwart ist Jochen Egner, ein selbständiger Anlageberater. Ihn mobilisierte das Thema quasi im Handumdrehen: „Ich habe vier Stunden vor der Zusammenkunft davon erfahren, mittags um 13 Uhr – um 17 Uhr war die Besprechung. Zu Beginn wusste ich noch gar nicht, um was es geht, am Ende bin ich mit einem Amt aus der Sitzung herausgekommen. Es war hochinteressant und hervorragend organisiert“, erzählt er und schmunzelt dabei. „ Ich hatte eigentlich keine Chance, „aus der Nummer“ herauszukommen.“ Er ist Profi in Sachen Musik. Seit 20 Jahren ist er im Posaunenchor, seit 17 Jahren im gemischten Chor. Zudem stellte er im Jagsttal einen Rock- und Popchor auf die Beine und spielt Orgel in Hohebach. Als Vorstand und Rechtsanwalt fungiert Christoph Scheuer (Hohenloher Anwalkskanzlei). Er besuchte ein musisches Gymnasium, war Mitglied in verschiedenen Chören und spielt Trompete. Dr. Ott: „Herr Rechtsanwalt Scheuer ist ein ruhiger und besonnener Mensch, er genießt mein vollstes Vertrauen.“

Nunmehr hat das Regierungspräsidium Stuttgart als Stiftungsbehörde die Stiftungsurkunde übersandt und die Stiftung damit als rechtfähig anerkannt. Für die Zukunft hat sich die Stiftungschmiede viel vorgenommen. Jaqueline Sefranek: „Unser aller Wunsch ist es, dass viele gute Konzerte stattfinden und kirchenmusikalisch weiter Kreise ziehen.“ Dr. Gerhard Ott als Arzt meint: „Wohin sollten wir mit unseren Gefühlen ohne die Musik?“ Alle Musikliebhaber und Freunde der Kirchenmusik können sich zur Unterstützung der Stiftung, die Spenden gerne entgegen nimmt, direkt an die Vorstandsmitglieder wenden. 

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